Veränderungen bei den Projekten im InPark A81
Erstelldatum14.02.2024
Investor zieht Hotelprojekt zurück. Gespräche für Alternativen laufen.
Sulz am Neckar/Vöhringen. Im interkommunalen Gewerbegebiet InPark A81 macht sich die wirtschaftliche und politische Lage bemerkbar. Für den Stopp des Hotelprojektes stehen verschiedene Gründe im Vordergrund.
Als Investor wollte eine Vöhringer Firma ein Hotel mit Gastronomie, Tagungsmöglichkeiten und Freizeiteinrichtungen im Eingangsbereich des Abschnitts A errichten und selbst betreiben. In enger Abstimmung mit dem Zweckverband wurde ein speziell auf den Standort zugeschnittenes Gesamtkonzept entwickelt.
Von der Planung über die Finanzierung bis hin zum Bauantrag wurden bereits alle Vorarbeiten abgeschlossen, selbst Prospekte waren schon gedruckt. Mit dem Zweckverband wurde wegen der Corona-Pandemie Anfang 2021 dann vereinbart, das Großprojekt aufzuschieben.
2023 wurde, wieder unter Einbeziehung von externen Experten und des Zweckverbands, die Planung an die veränderten Bedingungen angepasst. Seitens des Investors wurden die neuen Pläne fertiggestellt. Aber aus verschiedenen Gründen – neben persönlichen auch die geänderten Rahmenbedingungen – fehlt dem Investor nun die Kraft, das Projekt organisatorisch zu stemmen. Eine Baugenehmigung wurde noch nicht erteilt. Deshalb hat sich der Investor nach reiflicher Überlegung entschlossen, einen klaren Schnitt zu machen und das Grundstück zurückzugeben. Dies soll für den Zweckverband, der das Grundstück nun zurücknimmt, Klarheit schaffen.
Wirtschaftsförderer Frank Börnard, der als Ansprechpartner des Zweckverbands intensiv an den Entwürfen und Planungen beteiligt war, sieht darin für beide Seiten die beste Lösung. „Die Rahmenbedingungen haben sich geändert. Wir freuen uns sehr, dass derzeit durch die Firma Harpain und weitere endlich wieder im InPark A81 gebaut wird. Aber mehrere große Projekte sind ins Stocken geraten.“ Teilweise liege dies an den aktuellen Herausforderungen in Europa, aber auch an anderen, für die Eigentümer der Grundstücke unvorhersehbaren Rückschlägen.
Mit einer Ausnahme sind derzeit alle Grundstücke verkauft. „Es ist eine herausfordernde Zeit, auch für den InPark A81 und die Investoren, und damit für das in die Gesamtkonzeption integrierte Hotelprojekt. Perspektivisch werden die zahlreichen projektierten Arbeitsplätze und Produktionsanlagen für einen erheblichen Bedarf an Gastronomie- und Übernachtungsangeboten sorgen, aber das wird noch etwas länger als zunächst von allen Beteiligten erwartet dauern.“ Der Zweckverband sei optimistisch, mittelfristig ein Hotel ansiedeln zu können. „Gespräche mit ortsansässigen sowie regionalen Firmen und mehrere Gutachten haben bestätigt, dass Zimmer im InPark A81 am Markt gute Chancen haben, wenn sie im mittleren Segment angesiedelt sind.“ Dieses Segment bietet zu erschwinglichen Preisen solide Qualität. Es bedient sowohl Privatpersonen wie Touristen und Gäste, als auch Geschäftsreisende und Messebesucher. „Der Standort in Autobahnnähe an der Verkehrsachse zwischen Stuttgart als Messestandort, dem Bodensee als Urlaubsregion und dem Flughafen Zürich sowie das direkte Umfeld wurden von den Gutachtern als sehr gut eingestuft. Auch andere Investoren haben immer wieder bei uns angefragt.“ Wichtig sei, dass im Hotel oder in unmittelbarer Nähe angemessene Versorgungsmöglichkeiten geschaffen werden. „Wir wünschen uns aus heutiger Sicht ganz klar ein gutes Hotel mit Infrastruktur wie etwa einem Bäckereicafé und einem Restaurant“, sagt der Wirtschaftsförderer. Diese Betriebe sollen dann auch den im InPark A81 Beschäftigten, Pendlern und in der Nähe Wohnenden zur Verfügung stehen.
Bürgermeister und Zweckverbandsvorsitzender Jens Keucher kann der Rücknahme des Grundstücks durchaus Positives abgewinnen: „Wir leben in einer Zeit umfassender Veränderungen in der Wirtschaft.“ Es sei schade für den Investor, dass er sein Projekt aktuell nicht umsetzen könne. „Es gibt uns aber die Chance, das Konzept an die veränderten Bedingungen anzupassen. Es mangelt uns für den immer noch hervorragenden Standort nicht an Ideen, die dabei einfließen und zusätzliche Impulse geben können. Vielversprechende Ansätze sind vorhanden und Gespräche dazu laufen bereits – wir können also optimistisch nach vorne blicken.“